Archive for Januar 2011

Dokumentation Route der Wohnkultur erschienen

Rückblick

Die „Route der Wohnkultur“ hat im gesamten Kulturhauptstadtjahr bewohnte Objekte der Region geöffnet und Besuchern und Bewohnern die Möglichkeit gegeben, Wohnwelten des Ruhrgebietes zu erleben.

Download der Dokumentation (PDF, 20 MB)

Am 19. 09. 2010 feierte das Kulturhauptstadtprojekt „Route der Wohnkultur“ den Tag der Wohnkultur. Circa 10.000 Menschen waren an diesem Sonntag im Spätsommer auf den Beinen, um an 58 Standorten Wohnungen zu besichtigen und mit Bewohnern und anderen Besuchern über die vielfältigen Wohnkulturen des Ruhrgebiets ins Gespräch zu kommen. Dazu hatten zahlreiche Bewohner ihre Türen für Gäste geöffnet und es wurden Quartiers- und Nachbarschaftsfeste gefeiert. RUHR.2010 Volunteers und viele freiwillige Helfer unterstützten den Empfang der Kulturhauptstadtbesucher.

„Da war die 90 jährige Dame, die in der Schule 8 Jahre lang von 1920 – 1928 die Schulbank gedrückt hat und 20 Jahre später ihre Nichte. Beide standen ehrfürchtig da und schwelgten in Erinnerungen. Etliche Paare waren ganz begeistert von der Raumaufteilung und ganz entzückt, wenn man erwähnte, dass jede Wohnung in einem Klassenraum untergebracht ist.“ (Volunteer RUHR.2010)

Die geöffneten Wohnungen stellten dabei einen ausgewählten Querschnitt durch Raum und Zeit des Ruhrgebiets dar. Zwischen Hamm im Osten der Region und Duisburg im Westen waren neue und alte Arbeitersiedlungen, umgenutzte Industriebauten, moderne Architekturen, Hochhäuser und Wohnungen an besonderen Orten aus 150 Jahren Wohnungsbaugeschichte zugänglich. Die Bewohner empfingen die Gäste freundlich und offen. Es gab zahlreiche Begegnungen und Gespräche, die für die Gastgeber wie für die Besucher ganz persönliche Erinnerungen an die „Route der Wohnkultur“ und das Kulturhauptstadtjahr 2010 darstellen.

Jeder Besucher des Tages der Wohnkultur hat sein eigenes „Drehbuch“ für die Besichtigung geschrieben, indem er die Wohnungen und Wohnsiedlungen nach Interessenslage und Neugierde, aber auch nach räumlichen Abhängigkeiten auswählte und besuchte. Eine Informationsbox, die Box der Wohnkultur, mit einer Kurzdokumentation der Wohnprojekte, eine Karte mit der Übersicht der Veranstaltungen sowie der begleitende Katalog halfen bei der Orientierung.

Die Dokumentation vermittelt nun anhand von Momentaufnahmen einen Eindruck von der Vielschichtigkeit der Wohnungen und Wohnumgebungen und den Begegnungen an den unterschiedlichen Orten der „Route der Wohnkultur“ an diesem besonderen Tag.

Dank gilt vor allem den Bewohnern, ohne deren Begeisterung, Spontanität und Geduld der Tag der Wohnkultur nicht zustande gekommen wäre.

Ausblick

Das gesamte Kulturhauptstadtjahr 2010 über wurde die „Route der Wohnkultur“ durch Bustouren und Führungen erlebbar gemacht, und sie wird auch über das Jahr 2010 hinaus erfahrbar und erlebbar sein. Markierungen der großen Wohnsiedlungen, eine Fortsetzung der Tourenangebote und das Reisen auf „eigene Faust“ unter Zuhilfenahme des Kataloges und der Karte der Projekte oder der Internetplattform Baukunst.NRW machen dies möglich. In diesem Sinne dient auch die Dokumentation auch als „Appetitanreger“ für zukünftige Bereisungen und Begegnungen auf der „Route der Wohnkultur“.